Fünf Tage Wandern in den Zillertaler Alpen – mein Reisebericht zum Berliner Höhenweg von Mayrhofen bis zur Berliner Hütte.
Hochalpines Gelände, anspruchsvolle Route: Der Berliner Höhenweg
„Wandern? Kann doch nicht so schwierig sein, ist doch auch nicht mehr als Spazierengehen am Berg!“ Ich erinnere mich noch gut, diesen Satz so oder so ähnlich mal gesagt zu haben und doch muss ich mittlerweile einsehen, dass Wandern doch etwas mehr ist als nur ein alberner Spaziergang.
Gelehrt hat mich das diesen Sommer ein echter Klassiker unter den Wanderrouten, die der Deutsche Alpenverein ist: Mit meiner Freundin und zwei Freunden mache ich mich auf den Weg, das Zillertal von oben zu erkunden – auf dem Berliner Höhenweg. Insgesamt sind wir – übrigens nach einem ungeplanten Tourabbruch aufgrund unerwarteter körperlicher Erschöpfung – fünf Tage lang unterwegs. Unser Startpunkt ist Mayrhofen, die Route beenden („abbrechen“ trifft es eigentlich besser) werden wir (vorzeitig) an der Berliner Hütte und anschließend nach Mayrhofen zurückkehren.
Von Hamburg ist die Anreise nach Mayrhofen denkbar einfach: Per ÖBB Nightjet geht es zunächst Richtung Insbruck Hauptbahnhof bis Jenbach, am nächsten Morgen folgt ein Umstieg in die Zillertalbahn nach Mayrhofen und schon steht der geneigte Wanderer in Mitten der Alpen und es kann losgehen.
Hier eine kurze Übersicht über unsere Etappen:
- Tag 1: Mayrhofen – Gamshütte: Zunächst geht es per Bus bis nach Finkenberg, anschließend folgt der Aufstieg zur Gamshütte. Innerhalb von rund drei Stunden lässt man rund 1.000 Höhenmeter hinter sich – und mir wird das erste Mal klar, dass Wandern kein Spaziergang ist.
- Tag 2: Gamshütte – Friesenberghaus: Rund 1.100 Höhenmeter aufwärts, rund 540 wieder abwärts – mit rund 9,5 Stunden Gehzeit auf 15 Kilometern zehrt schon die Route des zweiten Tages an meinen Nerven.
- Tag 3: Friesenberghaus – Olperer Hütte – Furtschlaglhaus: Weil uns 2,5 Stunden Gehzeit zur Olperer Hütte zu wenig sind, hängen wir gleich noch die Route zum Furtschlaglhaus über 4 Stunden hinten dran, wobei sich beide Teilabschnitte gut bewältigen lassen – wir sparen Kräfte für Tag 4…
- Tag 4: Furtschlaglhaus – Berliner Hütte: Rund 1.000 Meter rauf und rund 1.000 Meter wieder runter – der Gang zur Berliner Hütte führt über das Schönbichler Horn (siehe Artikelbild) und bringt mich körperlich und nervlich an meine Grenzen. Für die angegebenen 6,5 Stunden benötigen wir (gefühlt) deutlich länger, werden dafür aber auch mit spektakulären Ausblicken, Gletscherausläufern und phantastischer Natur entlohnt.
- Tag 5: Berliner Hütte – Mayrhofen: Rund drei Tage früher als geplant brechen drei von vier in der Gruppe die Tour ab und steigen hinunter ins Tal. Über den Breitlahner geht es mit dem Bus nach Mayrhofen und mit dem Zug zurück nach Hamburg.
Impressionen & hilfreiche Links: Berliner Höhenweg selbst erleben!
Zunächst möchte ich noch einige Impressionen von der Tour teilen…
Wer selbst darüber nachdenkt, diese Route zu gehen, tut gut daran, sich vorher gründlich zum Berliner Höhenweg zu belesen, Mitglied im DAV zu werden (günstigere Hüttenpreise) und etwas Wandererfahrung mitzubringen – der DAV spricht nicht umsonst von einer anspruchsvollen Route in hochalpinem Gelände.
Bei der Vorbereitung hilfreich sind unter anderem die Informationen des DAV selbst sowie diverse Berichte zur Strecke:
- DAV Beschreibung zum Berliner Höhenweg mit allem, was man wissen muss
http://www.dav-berlin.de/index.php/arbeitsgebiet-zillertal/berliner-hoehenweg - Reisebericht bei outdooractive.com
https://www.outdooractive.com/de/fernwanderweg/zillertaler-alpen/berliner-hoehenweg–zillertaler-runde-gegen-den-uhrzeigersinn/1536554/ - Reisebericht bei Bergwelten.com
https://www.bergwelten.com/a/berliner-hoehenweg-in-8-etappen-durch-die-zillertaler-alpen
In diesem Sinne: Viel Spaß & Erfolg, ich freue mich über Erfahrungsberichte & Austausch!